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Ivan de Grisogono • vor 7 Jahre

Es wird fuer immer eine offene Frage bleiben, ob es so haette enden muessen? Selbstverstaendlich waere ein weiteres Zusammenleben moeglich und ausbaufaehig gewesen, besonderes nach Aufbau einer Demokratie und Einfuehrung von Marktwirtschaft.
Voraussetzungen waren schlecht: kappute Planwirtschaft am Ende einer Einparteidiktatur, zerstoerte und dadurch fehlende demokratische Strukturen, Schatten des 2. WK wurden nie bewaeltigt sondern nur verschleiert, neue- nur nationalistische- Parteien entstanden etc.
Trotz Vorwarnungen waren die "Jugoslawen" aber auch die westliche Diplomatie unvorbereitet und ratlos. Sezessions Tendenzen haetten nicht unterstuetzt werden duerfen, besonderes nicht von Oesterreich und Deutschland . Sezession waere eine letzte Option geblieben am Ende einer Normalisierungsphase um Jugoslawien schrittweise an EU naeher zu bringen.
Was man bis heute erreicht hat ist mehr als bescheiden und die Aussichten sind nicht rosig!

Gabi Häberli • vor 7 Jahre

Wieder ein ausgezeichneter Bericht dieses höchst schätzenswerten Balkan-Korrespondenten. Danke, NZZ!

Fritz123 • vor 7 Jahre

"Nie war das Land so weltoffen und liberal wie in seinem letzten Jahrzehnt." Gleichzeitig waren die damaligen Aktivisten, wenn man die Rockjazzband, die einmal im Rheinland aufspielte, zum Massstab nehmen kann, gerade in dieser Zeit unglaublich frustriert, weil genau in dieser Zeit auch der Nationalismus der Teilrepubliken und sonstigen Voelkerschaften begann. Es gab eben keinen Tito mehr und das Ausland hatte auch keinen Plan B, bis dann irgendwann die Amerikaner gleichsam als deus ex machina kamen und alles im Wesentlichen entschieden. Handke war dabei trotz allem vielleicht am kluegsten, jedenfalls was die Sprache anging.

Rolf Raess • vor 7 Jahre

Die fiese Rolle der Religioten unter dem serbisch-orthodoxen Goldhut-Träger Pavle* wird hier typischerweise nicht erwähnt. Dauernd wird von unserer Journaille die kriegerische Rolle der Religionen, aller Couleur, verschwiegen… Dennoch sind die meisten Kriege durch der religiösen Hetzprediger und Rechthaber ausgelöst worden.
*(Archbishop of Peć, Metropolitan of Belgrade and Karlovci, Serbian Patriarch...) etc.

Adam Lauks • vor 7 Jahre

Wie wäre es wenn man endlich sich nach den Gründen fragen würde WARUM??? Warum holte unzerstörtes Jugoslawien nicht in die EU eigentlich. Wirtschaftlich waren die den Bulgaren, Rumänen und Ungarn weit voraus??? WARUM weiß man nicht dass die Deutschen TORNADOS die ersten Bomben auf Belgrad abwarfen?? WARUM sollen die Menschen im Westen nicht wissen dass Jugoslawien der vierte Waffenexporteur der Welt war!? WARUM überläßt Amerika den Deutschen zerschölagung Jugoslawiens, Verbündeten und Sieger im 2.Weltkrieg?? Auf welchem Platz ist Deutschland als Waffenexporteur jetzt? Hätteb man Jugoslawien reingenommen in der EU als Konkurenz im Waffenhandel... D A S kam nicht in Frage. Die konkurenz eliminieren auch zim Preis eines Blutigen Bürgerkrieges. WARUM weiß man nicht dass es auf dem Balkan mehr Opfer von versäuchten Munition gibt als im Krieg.
EINEN ANDEREN GRUND GAB ES NICHT. Mit JUgoslawien schuf man ein Schema der DEMOCRCYSIERUNG... schaut was danach kam!

Richard Kasulke • vor 7 Jahre

Ihre Kenntnisse der realen (nicht-widerlegbaren) Vorgänge
im Zeitgeschehen, bezogen auf den Untergang Jugoslawiens,
ist lobenswert! Dazu ein prima Artikel! Danke NZZ!

bravos • vor 7 Jahre

Auf Fragen die auf Irrigen Anahmen beruhen gibt es keine vernüftigen Antworten.

Truman • vor 7 Jahre

Zitat: "Denn es war nicht Hass zwischen den Völkern, der den Zerfall auslöste. Das Zerstörungswerk wurde oben begonnen, in der politischen Elite."

Erinnert mich ans brennend altuelle politisches Geschehen von heute.....

Elmar Knoll • vor 7 Jahre

Jugoslawien wurde nach dem ersten Weltkrieg von den Siegermächten aus Völkern zusammengewürfelt, welche sich weder vorher noch nachher jemals wirklich grün waren. Es ging lediglich darum, Österreich-Ungarn, das zuvor 200 Jahre lang alle Hände voll damit zu tun hatte, auf dem Balkan für einigermaßen ruhige Verhältnisse zu sorgen, zu verschrotten. Als Beispiel für die latente Uneinigkeit sei nur der brutale Kampf der kroatischen Ustascha gegen die serbische Bevölkerung genannt. Jugoslawien hat den zweiten Weltkrieg nur deshalb 40 Jahre lang überlebt, weil es von Tito und seinem skrupellosen Machtapparat gewaltsam zusammengehalten wurde. Für diesen Zweck war sogar eine ausgedehnte Mordserie im europäischen Ausland gerade recht.

Ivan de Grisogono • vor 7 Jahre

Vielleicht erfrischen Sie Ihre Geschichtskentnisse? Sie uebersehen voellig, dass quer durch spaetere Jugoslawien die Grenze zwischen k.u.k. Monarchie und dem Osmanischem Reich verlief! Zwischen 1918 und 1941 lebten verschiedene Voelker friedlich im Koenigreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Bei Entstehung Jugoslawiens spielte auch Panslawismus eine Rolle aber kein Gewalt von Aussen. Sie uebersehen, dass es sich um verwandte slawische Bevoelkerung handelte mit gemeinsamer Geschichte und sehr verwandten Sprachen. Ja, es gab Serbisch-orthodoxe, Katholiken und Muslime und trotzdem keine gravierende Probleme.

Ustasche in 2. WK sind ein schlechtes Beispiel weil sie als faschistische Bewegung/Organisation Kroaten nicht repraesentierten und sich auch gegen das eigene Volk wandten.

Truman • vor 7 Jahre

Schon Fürst Otto von Bismarck stellte fest, dass die Auseinandersetzungen auf dem Balkan nicht die gesunden Knochen eines einzigen deutschen Soldaten wert sind!

Die Völker da brauchen den ewigen Krieg offenbar, sonst hätten sich alle gehütet nach der friedlichen Epoche unter Tito erneut das Kriegsbeil auszugraben.